VEREINBARKEIT VON BERUF UND PFLEGE

In etwa zehn Jahren wird die Zahl der pflegebedürftigen Senioren die Zahl der zu betreuenden Kindergartenkinder überholt haben. Ca. 75% der Arbeitnehmer wünschen sich ihre Angehörigen selbst im eigenen Zuhause pflegen zu können - die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege ist aber leider nicht immer möglich. Für die Betroffenen ist der Mangel an Vereinbarkeit eine erhebliche Belastung und auch für die Unternehmen kann dies eine Reihe von Folgekosten bedeuten, wenn dadurch z. B. die Leistungsfähigkeit des Arbeitnehmers sinkt oder dieser sogar aus seinem Beruf aussteigt.

Vereinbarkeit von Beruf und Pflege

Pflegende Angehörige brauchen Zeit sowohl für diese verantwortungsbewusste Aufgabe als auch für ihren Beruf. Arbeitgeber die sich schon heute darauf einstellen müssen später nicht unbedingt auf ihre erfahrenen Mitarbeiter verzichten. Denn gerade durch den ständigen Fachkräftemangel haben Unternehmen großes Interesse ihre Angestellten zu halten. Daher wird oft nach Lösungen gesucht um den Mitarbeitern Zeit für die Erziehung von Kindern oder die Pflege der Angehörigen zu ermöglichen. Die Folgen einer Überlastung durch Pflege und Berufstätigkeit können vermehrte Krankheitstage, Arbeitsausfälle oder auch geringere Produktivität sein.

Familienfreundlichkeit im Unternehmen

Unternehmen die ihre Mitarbeiter bei der Vereinbarkeit von Pflege und Beruf unterstützen sind sehr viel attraktiver und haben somit Wettbewerbsvorteile gegenüber anderen Firmen. Pflege von Angehörigen ist, anders als Elternschaft, schwer planbar. Meist tritt sie eher unvermittelt durch einen Unfall oder Schlaganfall ein. Aus diesem Grund sind individuelle und flexible Lösungen gefragt die sich spontan anpassen lassen falls sich die Rahmenbedingungen ändern.

Vereinbarkeit von Beruf und Pflege

Ein Lösungsansatz ist es die Arbeitszeiten flexibler zu gestalten. Teilzeit- oder Gleitzeitmodelle, Heim- oder Telearbeit oder auch Jobsharing sind Möglichkeiten um die Arbeitszeit besser an die Anforderungen der Pflege anzupassen. In Notfällen sollte auch eine Arbeitsbefreiung oder Sonderurlaub möglich sein. Gerade in der Anfangszeit der Pflege ist es wichtig für die Angehörigen, dass sie Zeit haben sich ausreichend zu informieren. In größeren Firmen wird oft auch Infomaterial gesammelt und den Betroffenen zu Verfügung gestellt. Dabei ist es wichtig von Seiten des Unternehmens dies auch zu kommunizieren. Viele Mitarbeiter wissen oft nicht, dass ihr Arbeitgeber Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege anbietet. Das Interesse an diesem Thema wird meistens erst geweckt wenn die eigene Familie betroffen ist. Die Folge davon ist, dass Angehörige im Bedarfsfall nicht wissen, wo und wie sie bei ihrem Arbeitgeber Unterstützung bekommen könnten.

Eine längere Arbeitsbefreiung lehnen die meisten Mitarbeiter ab, zum einen aus finanziellen Gründen, aber auch weil der Beruf ein Ausgleich zu den Pflegeaufgaben darstellt. Da aber die Betreuung von Angehörigen unvorhersehbar auftreten kann, haben die Betroffenen die Möglichkeit nach dem Pflegezeitgesetz kurzfristig bis zu zehn Tagen der Arbeit fern zu bleiben oder sich für bis zu sechs Monate freistellen zu lassen.

Vereinbarkeit von Beruf und Pflege

24 Stunden Betreuung Zuhause

Die Betreuung und Pflege von Angehörigen im eigenen Zuhause ist für viele Menschen erstrebenswert. Doch viele stoßen bei dieser Art der Pflege an ihre Grenzen. Die kontinuierliche Doppelbelastung ist oft nicht auf lange Zeit zu bewältigen. Außerdem bekommen nicht alle Arbeitnehmer die notwendige Unterstützung durch ihren Arbeitgeber. Wenn der Pflege- oder Betreuungsaufwand sehr groß ist, die Vorstellung von einem Lebensabend im Altersheim aber unüberwindbar kann durch eine sogenannte 24 Stunden Betreuungsperson aus Osteuropa Hilfe geleistet werden. Die Betreuungspersonen wohnen bei den Pflegebedürftigen zuhause und übernehmen die Haushaltstätigkeiten oder auch die Grundpflege. Durch diese Art der Betreuung kann eine Rundumversorgung gewährleistet werden.