Pflegerobbe Paro - ein Roboter in der Demenzbetreuung

Die Pflegerobbe Paro ist ein Roboter für Senioren der in der Arbeit mit Demenzerkrankten eingesetzt wird. Die Robbe ist mit einer Vielzahl an Sensoren für Licht, Lautstärke, Wärme und Berührung ausgestattet. Das integrierte Mikrophon und die Speicherchips können dabei bis zu 50 verschiedene Stimmen unterscheiden.

Pflegerobbe Paro

Aktivierung der Senioren durch die Pflegerobbe

Die Idee hinter der Pflegerobbe ist, sie als Ergänzung zu einer Betreuung bei Demenzkranken einzusetzen. Ziel ist es wieder mehr Zugang zu den Erkrankten zu finden. Sie soll als Schaltstelle zwischen Pflegern und Patienten dienen. Durch verschiedene Interaktionen mit Paro können die Senioren Stress oder auch Ängste abbauen und dabei ihr soziales Verhalten anregen. Als ideales Haustier kann sie dort eingesetzt werden, wo echte Tiere beispielsweise verboten sind, denn sie stinkt nicht und muss auch kein Geschäft verrichten.

Pflegerobbe Paro

In seinem Heimatland Japan ist die Robbe schon häufiger als in Deutschland im Einsatz gewesen. Die daraus gewonnenen Erfahrungen und Erlebnisse berichten davon, dass die Betreuungsrobbe Paro Senioren aus ihrer Versunkenheit holt. Er dringt zu ihnen mit seinen großen Knopfaugen und kuscheligem Fell durch, und die Senioren reagieren darauf. Sie erzählen von früher, von eigenen Tieren oder sie streicheln die Robbe und kuscheln mit ihr wodurch die Motorik und Beweglichkeit der Senioren gefördert wird. Den Roboter in Form einer Robbe zu gestalten, hat den Hintergrund, dass nur wenige Menschen mit dieser Tierart persönliche Erfahrungen gemacht haben, wie das bei Hunden oder Katzen der Fall ist. So kann beispielsweise einer der Patienten schon einmal von einem Hund gebissen worden sein. Da Bekanntschaften mit Robben sich eher auf den Zoo beschränken sind diese selten durch Vorurteile geprägt.

Pflegerobbe Paro

24 Stunden Betreuung zu Hause

An Demenz erkrankte Senioren fühlen sich zu Hause am wohlsten und können im Rahmen einer sogenannten 24 Stunden Betreuung auch daheim gepflegt werden. Dies kann zum Beispiel durch eine Betreuungsperson aus Osteuropa erfolgen. Diese reist dann für etwa 3 Monate an und kümmert sich liebevoll um die Senioren. Oftmals ist es jedoch schwierig Zugang zu ihnen zu finden und sie durch aktivierende Betreuung zu fördern. Aber auch bei dieser Art der Betreuung kann die Pflegerobbe Paro ergänzend zur Arbeit einer Betreuungsperson eingesetzt werden. So kann sie zum Beispiel stundenweise durch einen Besuchsdienst oder gleich für einen ganzen Tag gemietet werden. Die Arbeit der Betreuungsperson wird durch den Einsatz der Robbe unterstützt und sie kann helfen wieder mehr Zugang zu den Senioren zu gewinnen.