Grauer Start - Ursachen und Therapiemöglichkeiten

Eine typische Erkrankung, die Menschen im Alter erleiden können, ist die Katarakt. Umgangssprachlich wird diese Krankheit auch als "Grauer Star" bezeichnet. Dabei kommt es zu einer fortschreitenden Trübung der Linse. Die betroffene Person nimmt Umrisse zunehmend schlecht wahr, die Sicht verschwimmt und wird als trüb und kontrastlos wahrgenommen.

Grauer Star (Katarakt)

Ursachen des Grauen Star

Auch wenn die Katarakt als eine typische Alterserkrankung wahrgenommen wird, kann sie eine Vielzahl von Ursachen haben. Auch Kinder können einen Grauen Star bekommen, meist geschieht dies als Folge von Mangelernährung oder Röteln während der Schwangerschaft. Aber auch UV-Strahlung, Diabetes, elektrische Strahlung und Blitzeinschläge, Cortison oder Drogenkonsum können einen Grauen Star in jedem Alter auslösen. Die zunehmende Trübung der Linse führt dazu, dass ständig neue Brillengläser angepasst werden müssen. Dies wird von vielen Erkrankten als eine aufwändige und auch finanzielle Belastung empfunden.

Therapieansätze beim Grauen Star

Grundsätzlich kann und soll eine die Sehkraft unterstützende Brille getragen werden. Auf Dauer bietet sich allerdings auch der operative Eingriff an. Dabei wird die getrübte Linse durch eine Kunstlinse ersetzt. In der Regel wird diese Operation in örtlicher Betäubung (Lokalanästhesie) durchgeführt. Es kann aber auch Fälle geben, in denen eine Vollnarkose notwendig ist, vor allem bei Personen mit mehreren Erkrankungen wie zum Beispiel einem Morbus Parkinson, bei dem ein bewusstes Stillhalten des Körpers nicht möglich ist. Oft werden diese Eingriffe ambulant mit einer kurzen Nachbeobachtung durchgeführt. Der Patient kann bald wieder nach Hause gehen bzw. nach Hause gebracht werden. In der Regel wird erst ein Auge operiert und dann das zweite, wenn der Betroffene sich von der Operation erholt hat. Dies liegt aber auch im Ermessen des Chirurgen und/oder des diagnostizierenden Arztes.

Grauer Star (Katarakt)

Auch das Alter des Patienten spielt hier eine Rolle. Früher bestand außerdem in 50% der operierten Fälle das Risiko eines sogenannten "Nachstars". Hier kam es zur nachträglichen Trübung hinter der Linse, obwohl ein Implantat eingesetzt worden war. Heute liegt dieses Risiko aufgrund neuer Verfahren bei 4%. Die Risiken und Nebenwirkungen dieses operativen Eingriffs bestehen auch bei korrekt und steril ausgeführten Operationen eventuell aus Entzündungen, Rötungen, Schwellungen, Allergien oder Schmerzen. Schlimmstenfalls, aber sehr selten, kann eine Erblindung drohen. Da dieser Eingriff aber einer der häufigsten Operationen in der Bundesrepublik Deutschland darstellt, sind auch die durchführenden Ärzte heute entsprechend routiniert. Auch eine Nachjustierung ist möglich, sollte die Sehkraft noch nicht zufriedenstellend wiederhergestellt sein.

Der Graue Star im Alltag

Beeinträchtigungen der Sehkraft gehören zu den häufigsten Ursachen für schwere Stürze, vor allem im Haushalt. Gerade für alte Menschen, die besonders oft an Krankheiten wie dem Grauen Star leiden, ist die ständige Angst vor Stürzen infolge des schlechten Sehens eine immense Belastung. Eine sogenannte 24 Stunden Betreuung ist hier denkbar, um dem Erkrankten und auch den Angehörigen Erleichterung zu verschaffen. Zwar kann dies einen Sturz nicht verhindern, doch zumindest kann sofort jemand zur Stelle sein, um Hilfe zu leisten.